Gothic grundwissen

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tiegerin_88
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Gothic grundwissen

von tiegerin_88 am 18.07.2011 12:17

Gothic

Das Basiselement, das die Entwicklung der Gothic-Kultur ermöglichte, war das Zusammenwirken von Musik (Gothic Rock), Faszination an Themen wie Tod und Vergänglichkeit sowie einer daraus resultierenden Selbstinszenierung. Der Begriff Goth wird innerhalb der Szene abgelehnt. Gründe hierfür finden sich im Versuch der Wahrung der eigenen Individualität.

Namensherkunft
Goth(ic) (eigtl. „gotisch“, hier im Sinne von „düster, schaurig“)
Der Szene-Name geht dabei nicht auf das Volk der Goten, auf die Epoche der Gotik oder auf die Gothic Novels zurück, sondern ist grundsätzlich an einen in England entstandenen Musikstil angelehnt, der aufgrund seines dunklen und dumpfen Klanges und seiner verwendeten Themen als „schaurig“ empfunden wurde. Demgemäß existierte zwischen der Gothic-Szene und der Gotik-Epoche bzw. dem Mittelalter kein direkter Bezug, wie er in den nachfolgenden Jahrzehnten hauptsächlich von Außenstehenden fehlinterpretiert wurde.
Gothic gibt es seit 1986 in Westdeutschland und seit 1988 in Ost-Berlin.
Goth, in der Mehrzahl Goths, hat sich bis heute in vielen Teilen der Welt etabliert. In Deutschland ist daneben die entsprechende Übersetzung Goten sowie die grammatikalisch inkorrekte Bezeichnung Gothics verbreitet.

Alter
Laut einer Studie des Ministeriums für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit Nordrhein-Westfalen (MFJFG NRW) beläuft sich das Alter der Szenemitglieder auf 14 bis 40 Jahre – ein Großteil davon bewegt sich zwischen 16 und 24 Jahren.

Szenemerkmale
Die Gothic-Szene gilt als ästhetisch orientierte Subkultur, deren Mitglieder als friedlich, aber auch als unnahbar, elitär oder wirklichkeitsfremd wahrgenommen werden. Die Durchschnittsbevölkerung wird von Teilen der Gothic-Kultur negativ kritisiert, etwa als konservativ, konsumorientiert, intolerant, egoistisch und vom Gesetz der sozialen Bewährtheit geleitet. Aus der Ablehnung dieser Eigenschaften resultiert eine demonstrative Distanzierung zur Gesellschaft.

Eine charakteristische Lebenseinstellung, die alle Angehörigen der Gothic-Kultur miteinander teilen, gibt es nicht.

Die Szenemitglieder haben einen ausgesprochen starken Individualismus. Sie erheben den Anspruch, nicht etwa vorgefertigte Meinungen zu übernehmen, sondern im Laufe ihres Lebens eine ganz eigene Lebenseinstellung zu entwickeln.
Die Gothic-Kultur ist keine politisierte Bewegung. Sie verfolgt weder Ziele noch folgt sie einer gemeinsamen Ideologie.
Die Jugendlichen kreisen vielmehr um sich selbst, denken über sich und ihre Geschichten nach, durchaus auch über große Themen, ohne aber aktiv politisch zu handeln oder ihre Kritik lautstark zu artikulieren.
Die Gothic-Szene ist keine Trauerkultur. So gibt es etliche Goths, die sich primär an mystischen und okkulten Inhalten erfreuen und versuchen, diese Seite ihrer Persönlichkeit auszuleben.
Die Beweggründe, sich der Gothic-Bewegung anzuschließen, sind unterschiedlicher Natur und unterscheiden sich nur unwesentlich von denen anderer Subkulturen. Neben den musikalischen Vorlieben zählen hierzu speziell im Jugendalter die Identitätssuche, alternative Lebensentwürfe, Protest und Abgrenzung gegenüber dem Elternhaus und der Gesellschaft, aber auch ein depressives Lebensgefühl, das häufig durch Sinnleere und Unverstandensein hervorgerufen wird.
Viele Goths pflegen ein starkes Traditionsbewusstsein und behalten ihren Lebensstil oder die damit verbundenen Vorlieben (unter anderem für Musik, Kleidungsstil sowie Auseinandersetzung der Geschichte) weit bis ins Erwachsenenalter bei. Im Unterschied zu klassischen Jugendkulturen entsteht so ein altersübergreifender Dialog.

Erscheinungsbilder
Goths, die ihre Gefühls- und Gedankenwelt durch ihr Erscheinungsbild auszudrücken versuchen, bevorzugen im Allgemeinen die „Farbe“ Schwarz. Sie ist Ausdruck von Ernsthaftigkeit und Nachdenklichkeit, einer Faszination an mystisch-okkulten Inhalten, aber auch von Hoffnungslosigkeit und Leere, Melancholie, Trauer und Tod.
Aber auch Blau, Violett, Weiß oder Bordeaux-Rot sind vorzufindende Haar- bzw. Kleiderfarben. Diese werden hauptsächlich zur Akzentuierung eingesetzt.

Friedhofsschändung
Tatsächlich kam es in den 1980er Jahren in Teilen der Grufti-Szene vereinzelt zu Friedhofsvandalismus, dem die spätere Gothic-Bewegung jedoch ablehnend gegenübersteht.


Quelle: Wikipedia

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